Beamtenvater
(Text Werner Stohr)

 
Du warst der Sohn eines Beamtenvaters
und deine Mutter hatte dich sehr lieb.
Du warst ein liebes Kind und hattest alles
Spielzeug was es nur zu kaufen gibt.
Du wurdest Größer und die Eltern war’n um dich,
sie gaben dir sogar ihr letztes Hemd.
Du solltest es ja schließlich besser haben,
denn in ihrem Leben hat es ja so oft geklemmt.
Mit 16 stand das Moped auf dem Hof,
die Heule hattest du Jahre zuvor gekriegt.
Jede Entscheidung war entschieden noch bevor sie auf dich traf.
Du hast es hingenommen und hast nie gefragt.
Doch eines Tages war’n die Haare anders
als Mutter wollte und du hast geraucht.
Du wolltest endlich mal allein entscheiden
und selber seh’n wie es im Leben läuft.

Oh no! So kann’s nicht weitergehen. Oh no! Hast Du gesagt.
Oh no! Was ist von dem geblieben? Oh no!

Jetzt bist Du selber ein Beamtenvater
und hast natürlich auch dein Kind sehr lieb.
Es ist ein braver Junge, der hat alles
Spielzeug was es nur zu kaufen gibt.
Das alle Wünsche in Erfüllung gehen,
kamst du so manchen Tag sehr spät nach Haus.
Es kamen Tage, Wochen, Jahre gingen wieder.
Zeit ist Geld und Geld macht blind.
Doch eines Tages, als die Zeit gekommen,
stehtst du da und denkst darüber nach.
Wo ist des Lebens Sinn, wo sind die Träume?
Beamtenvater ist dein Sohn jetzt auch!

Oh no! So kann’s nicht weitergehen. Oh no! Hast Du gesagt.
Oh no! Was ist von dem geblieben? Oh no!

 

 

 

 

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